EnBW schließt Beteiligungsaufstockung am tschechischen Energieversorger PRE erfolgreich ab
Karlsruhe. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hält seit 20.09.2010 durchgerechnet 69,6 Prozent am tschechischen Energieversorger Pražská energetika.a.s. (PRE). Diese Mehrheitsposition ist Ergebnis der Übernahme eines Aktienpaketes von 41,1 Prozent von der EPH Group. Im Gegenzug gab die EnBW ihre 24,3 Prozent an dem Prager Fernwärmeversorger Prazská teplárenska a.s. (PT) an die EPH Group ab. Die Wertdifferenz zwischen den beiden Aktienpaketen wurde finanziell ausgeglichen.
Die Kartellbehörde der Europäischen Kommission sowie die nationale Kartellbehörde Tschechiens haben diese Transanktion geprüft und positiv bewertet.
Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW: „Mit diesem Aktienerwerb hat die EnBW eine wichtige Mehrheitsposition im Ausland aufgebaut. Dies ist ein schöner Erfolg. Gemeinsam mit der PRE wollen wir nun Zukunftsperspektiven ausloten und Handlungsmöglichkeiten entwickeln, um die PRE noch stärker und erfolgreicher im tschechischen Markt zu machen. Die bisher erfolgreiche Partnerschaft zwischen der PRE, der Hauptstadt Prag und der EnBW werden wir fortführen.“
Im Rahmen ihrer stategischen Ausrichtung investiert die EnBW verstärkt in ausländische Zielmärkte. So hat die EnBW neben der nun erreichten Mehrheitsposition bei der PRE im Sommer 2009 ein Joint Venture-Unternehmen in der Türkei gegründet. Über dieses Unternehmen will sie in den kommenden Jahren Erzeugungskapazitäten, überwiegend im Bereich der Erneuerbaren Energien in der Türkei aufbauen. Neben Tschechien und der Türkei hält die EnBW noch in Ungarn, Polen, in der Schweiz und in Österreich Beteiligungen. Derzeit richtet die EnBW ihr Beteiligungsportfolio jedoch nicht nur neu nach strategischen Wachstumsfeldern aus, sondern sie prüft dabei auch den Verkauf einzelner nicht strategischer Beteiligungen. So prüft sie im Zuge der angekündigten Kapitalerhöhung der EVN AG derzeit beispielsweise, im Rahmen eines gemeinsamen Angebots von ihr gehaltene EVN-Aktien aus ihrem Bestand zu platzieren. Derzeit hält EnBW 35,72 Prozent des Aktienkapitals der EVN AG.
Prazská energetika.a.s. (PRE) ist mit rund 730.000 Kunden das drittgrößte Stromversorgungsunternehmen in Tschechien und vereint Netz und Vertrieb im Hauptstadtgebiet Prag. Mit über 1.300 Mitarbeitern hat PRE in 2009 800 Millionen EUR Umsatz und ein EBIT von 107 Millionen EUR erzielt und einen Absatz von 6,5 TWh Strom.
Prazská teplárenska a.s. (PT) ist eine Fernwärmegesellschaft und versorgt im Stadtgebiet Prag über ein rund 600 km langes Fernwärme Netz ca. 250.000 Haushalte sowie Industriekunden. In 2009 erwirtschaftete das Unternehmen rund 290 Millionen EUR Umsatz und ein EBIT in Höhe von 30 Millionen EUR.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist mit rund sechs Millionen Kunden und über 21.000 Mitarbeitern das drittgrößte deutsche Energieversorgungsunternehmen und hat im Jahr 2009 einen Jahresumsatz von über 15 Milliarden Euro erzielt. Die Geschäftsfelder der EnBW sind Erzeugung und Handel, Netz und Vertrieb, Gas sowie Energie- und Umweltdienstleistungen.