130 Amphibienschützer bei der EnBW
Fachsymposium „Wir helfen Fröschen auf die Sprünge“
Karlsruhe. 19 von 20 der teils vom Aussterben bedrohten Amphibienarten Deutschlands leben in Baden‐Württemberg. Vor diesem Hintergrund veranstalteten die EnBW Energie Baden‐Württemberg AG und die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden‐Württemberg heute (15.3.) ein erstes landesweites Fachsymposium zum Amphibienschutz. Unter dem Motto: „Wir helfen Fröschen auf die Sprünge – Amphibienschutz in der Praxis“ wurden 130 Teilnehmer von Naturschutzbehörden, Kommunen, Hochschulen, Naturschutzvereinen sowie NABU und BUND durch Margareta Barth, Präsidentin der LUBW, sowie Dr. Hans‐Josef Zimmer, Vorstand der EnBW, im Konzernsitz der EnBW in Karlsruhe begrüßt. In Fachvorträgen und Diskussionsrunden wurde praxisnahes Expertenwissen vermittelt. Konkrete Projektbeispiele aus dem EnBW‐Amphibienschutzprogramm zeigten anschaulich den Erfolg der durch die EnBW geförderten Maßnahmen.
Präsidentin Margaretha Barth zog nach zwei Jahren eine durchweg positive Bilanz des Förderprogrammes. „29 Amphibienschutzprojekte im ganzen Land konnten durch Fördermittel der EnBW unterstützt werden – das bedeutet konkrete Hilfe vor Ort für unsere gefährdeten Amphibienarten“, so die Präsidentin. Besonders erfreulich: Das Amphibienschutzprogramm, das 2011 im Rahmen des 111‐Arten‐Korbes initiiert wurde, wird auch 2013 fortgesetzt. „Als großes Unternehmen, das seine Wurzeln in Baden‐Württemberg hat, haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung, die wir ernst nehmen. Die Unterstützung von Projekten wie diesem – abseits unserer eigentlichen Geschäftstätigkeit – ist ein Beleg für diese Ernsthaftigkeit“, so Dr. Hans‐Josef Zimmer, Vorstand der EnBW. Wer eine entsprechende Amphibienschutzmaßnahme plant, kann wieder Fördergelder beantragen. Die Antragsfrist läuft noch bis 1. Juni 2013, die Antragsunterlagen sind über die Internetseiten www.enbw.com und www.lubw.baden‐wuerttemberg.de verfügbar.
Ansprechpartner für Presserückfragen:
LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz
Pressestelle
Tel.: 0721/5600‐1300
Fax: 0721/5600‐1324
E‐Mail: pressestelle@lubw.bwl.de
EnBW Energie Baden‐Württemberg AG
Unternehmenskommunikation
Tel: 0721/63‐14320
Fax: 0721/63‐12672
E‐Mail: presse@enbw.com
Hintergrundinformationen:
Das Symposium knüpft an den Erfolg des EnBW‐Amphibienschutzprogramms „Impulse für die Vielfalt“ an, das 2011 von der EnBW und der LUBW initiiert wurde. Es ist das erste und bislang einzige von einem Unternehmen ins Leben gerufene Förderprogramm des 111‐Arten‐Korbs, einer der vier Bausteine des Aktionsplans „Biologische Vielfalt“ der Landesregierung Baden‐Württemberg, das eine ganze Artengruppe unterstützt. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, dass vorhandene Lebensräume für Amphibien optimiert werden und neue Biotope entstehen. Landesweit wurden bisher 29 Amphibienschutzprojekte unterstützt.
Geförderte Projekte 2011
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Ahorn
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Unterstützung des natürlichen Einwanderns des Laubfroschs
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Billigheim
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Kleingewässer für Gelbbauchunke und Springfrosch im Gemeindewald Billigheim
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Dossenheim
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Neues Gewässer für die Wechselkröte im Steinbruch Leferenz
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Eschenbach
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Neue Laichgewässer auf Hangrutschfläche für Gelbbauchunken
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Esslingen
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33 neue Tümpel für die Gelbbauchunke an 11 Standorten
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Freiburg
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Erweiterung eines Gelbbauchunkenbiotops in der Stadt Freiburg
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Freudenstadt
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Reaktivierung der Population der Kreuzkröte an Land und im Wasser im Naturschutzgebiet Benziger Berg
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Gottmadingen
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Amphibien‐Netz im südwestlichen Hegau: mehrere Maßnahmen für Laubfrosch, Springfrosch, Kreuzkröte, Kammmolch und Gelbbauchunke
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Karlsruhe
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Neuer Lebensraum für die Wechselkröte im Karlsruher Stadtgebiet
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Lorch‐Waldhausen
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Dauerhafte sichere Laichmöglichkeit für den Laubfrosch
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Markdorf
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Anlage eines Himmelsaugenweihers für den Laubfrosch
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Oberkirch
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Schaffung von Klein‐ und Kleinstgewässern im FFH‐Gebiet Mührigwald/Binzigwald
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Oberndorf
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Anlage von Kleingewässern in der Neckaraue für Kreuzkröte und Gelbbauchunke
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Reutlingen
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Schulkinder graben Tümpel für die Gelbbauchunke im Naturschutzgebiet Listhof
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Rheinhausen
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Solarpumpe und neuer Laichgewässer‐Komplex für Laubfrosch und Gelbbauchunke
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Tübingen
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Sicherung und Optimierung des Lebensraumes für den Kammmolch
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Geförderte Projekte 2012
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Baden‐Baden
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Aufwertung und Neuanlage von Amphibiengewässern im Gewann "Schweigrother Matten"
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Eberbach
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Artenschutzmaßnahmen im Steinbruch "Mühlberg"
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Eppelheim
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Künstliches Temporärgewässer und Steinriegel für Kreuzkröten: Zwirngrube Eppelheim
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Esslingen
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Fortführung der Hilfsmaßnahmen für die stark gefährdete Gelbbauchunke
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Gennenbach
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Verbesserung des Lebensraums für das Glockenfröschli (Geburtshelferkröte)
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Karlsruhe
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Amphibienlaichgewässer ehem. MIRO‐Gelände
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NSG Schopflocher Alb
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Sanierung des Tümpels im NSG Schopflocher Alb
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Osterburken
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Anlage von Klein‐ und Kleinstgewässern im Waldgebiet Stöckig
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Seckach
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Verbesserung und Neuerschaffung von Feuchtbiotopen im Gemeindewald Seckach ‐ Klingenwald am Oberlauf der Seckach auf Gemarkung Großeicholzheim und Eichwald auf Gemarkung Zimern
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Vaihingen an der Enz
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Amphibienlaichgewässer im Gebiet Kolesser
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Weingarten
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Anlage eines Amphibiengewässers für Spring‐ und Moorfrösche
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Wyhl
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Revitalisierung von Kleingewässern im Auewald Wyhl
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Der Aktionsplan Biologische Vielfalt
Der Aktionsplan Biologische Vielfalt des Landes Baden‐Württemberg unterstützt die bisherigen Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt. Vielfältige Maßnahmen des Naturschutzes haben – trotz vieler Teilerfolge – bislang nicht verhindern können, dass auch heute noch über ein Drittel unserer heimischen Tier‐ und Pflanzenarten als gefährdet gelten müssen. Der aus vier Bausteinen aufgebaute Aktionsplan hat zwei Hauptziele. Zum einen sollen die Lebensbedingungen für unsere heimischen Tier‐ und Pflanzenarten vor Ort tatkräftig und nachhaltig verbessert werden, zum anderen soll das Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt stärker in der öffentlichen Meinung verankert werden. Der zentrale Baustein für die Öffentlichkeitsarbeit ist der „111‐Arten‐Korb“. Gemeinsam mit den Naturschutzverbänden und Experten wurden 111 Tier‐ und Pflanzenarten ausgewählt, die unsere Unterstützung benötigen und für die Baden‐Württemberg eine besondere Verantwortung trägt. Sie stehen als Vertreter („Gesichter“) für zahlreiche weitere gefährdete Arten und ihre Lebensräume. Es sind bunte, auffällige Arten darunter wie der blauschillernde Eisvogel und farbenprächtige Orchideen, aber auch Arten, deren Schönheit sich erst auf den zweiten Blick offenbart. Für diese 111 Arten setzen sich engagierte Projektpartner aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen ein, um mit zahlreichen Aktionen die Lebensbedingungen dieser Arten vor Ort nachhaltig zu verbessern.
Weiterführende Informationen zum EnBW‐Amphibienschutzprogramm „Impulse für die Vielfalt“ sowie zum 111‐Arten‐Korb finden Sie unter:
https://www.enbw.com/biodiversitaet und
http://www.naturschutz.landbw.de/servlet/is/67716/