EnBW errichtet Windmessmast in Langenburg
Karlsruhe/Langenburg. Die EnBW errichtet in Langenburg einen Windmessmast, um die örtlichen Windverhältnisse zu ermitteln. Die gewonnenen Daten wird die EnBW später nutzen, um den voraussichtlichen Windertrag des dort geplanten Windparks zu ermitteln. Die Messung ist Teil der Zusammenarbeit zwischen der EnBW, Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg und Baron Götz von Berlichingen. Die Partner möchten gemeinsam Windenergieanlagen entwickeln und errichten.
Die EnBW misst die Windgeschwindigkeiten in fünf unterschiedlichen Höhen. Damit können Erkenntnisse gewonnen werden, in welchem Maße die Windgeschwindigkeit mit steigender Höhe zunimmt. Für die Beteiligten sind die Windverhältnisse oberhalb der Waldfläche von besonderer Bedeutung, da sich der Wind hier anders verhält als über offenem Gelände. Die bei der Windmessung gewonnen Daten können angepasst für andere Projekte im Hohenloher Land verwendet werden.
Der Windmessmast ist rund 120 Meter hoch, besteht aus einer dreischenkligen, 70 cm breiten Gittermaststruktur und wird mit Abspannseilen befestigt. Seine Errichtung dauert 10 bis 14 Tage. An den Auslegern des Mastes sind zur Messung der Windgeschwindigkeit klassische Schalenkreuzanemometer sowie ein Ultraschallanemometer installiert. Darüber hinaus werden Windrichtung, Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck erfasst.
Der Windmessmast kann ohne Anschluss an das Stromnetz durch eine Kombination aus einem kleinen Windrad und einem PV-Modul betrieben werden. Die Daten werden in regelmäßigen Abständen über Mobilfunk in den Firmensitz der EnBW nach Stuttgart übermittelt, wo sie gesammelt, aufbereitet und ausgewertet werden.
Um den Naturhaushalt des Waldes zu schützen, transportiert die EnBW die Teile des Mastes über das vorhandene Forstwegenetz zum Standort. Ein Ausbau oder ein Neubau von Wegen ist nicht notwendig. Die Messungen sollen über ein Jahr dauern. Danach wird der Mast wieder abgebaut.
Die Kooperation zwischen der EnBW, Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg und Baron Götz von Berlichingen besteht seit 2012. Die Partner möchten die Windenergieprojekte auf ihren Flächen im Dialog mit Bürgern und Gemeinden entwickeln und realisieren. Sobald die Anlagen im Betrieb sind, sollen auch die Bürger über Beteiligungsmodelle von den Windparks profitieren. Auch hierfür bietet die Windmessung die Sicherheit, dass die in der Wirtschaftlichkeitsprognose angenommenen Winderträge auf soliden Daten basieren.