EnBW: Lage ernst, aber nicht dramatisch

Karlsruhe. Dank der vom Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg erteilten wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigungen und erfolgreicher Stromzukäufe im derzeit sehr engen Strommarkt stehen Abschaltungen bei der Stromversorgung nicht unmittelbar bevor. Dies erklärte die EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Zwar sei die Lage aufgrund der hohen Wassertemperaturen der baden-württembergischen Flüsse und des extrem niedrigen Wasserstandes unverändert ernst und führten zu Engpässen, doch habe die vom Umweltministerium erteilte Erlaubnis, kurzfristig die Verdunstungswassermenge zur Kühlung der Kraftwerke zu erhöhen und die zulässige Temperatur des Gewässers nach Einleitung der Kühlwasser zu überschreiten, die Situation entspannt. In Folge des Stromspar-Appells hätten zudem die Verbraucher merklich weniger Strom benötigt, was ebenso zu einer spürbaren Entlastung beigetragen habe. Im Ergebnis sei daher das Stromnetz zur Zeit stabil.

Da für die derzeitigen Engpässe die extreme Gewässersituation im Baden-Württemberg und nicht die Energietechnik ursächlich sei, komme der Wassertemperatur und der behördlichen Sondergenehmigungen eine maßgebliche Bedeutung zu, so die EnBW. Sollte die Hitzewelle unvermindert anhalten, könnten sektorale Teilabschaltungen über jeweils kürzere Zeiträume nötig werden, um so die Funktion des Gesamtnetzes sicherzustellen. Die EnBW habe allerdings alle technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Reserven mobilisiert, um einer solchen Situation vorzubeugen. Für den Fall aber, dass sie dennoch unabwendbar eintreten sollte, würden Verbraucher und Öffentlichkeit umgehend informiert. Vorerst aber - so die EnBW - sei die Lage wohl ernst, aber keineswegs dramatisch.